
Wir sind Spezialisten für Pilgerfahrten nach Santiago
Diese Website verwendet eigene Cookies und Cookies von Drittanbietern, um das ordnungsgemäße Funktionieren der Website zu gewährleisten und Nutzungsstatistiken zu erstellen.
Wenn Sie weiter surfen, erklären wir uns damit einverstanden, dass Sie unserer ookie-Richtlinie zustimmen
2022-12-20
In Spanien ist es Tradition, dass die Drei Weisen aus dem Morgenland oder die Heiligen Drei Könige den Kindern am 6. Januar Geschenke bringen.
Nach christlicher Überlieferung war dies der Tag, an dem Caspar, Melchior und Balthasar das Jesuskind besuchten und ihm als Geschenk Gold, Weihrauch und Myrrhe mitbrachten.
Diese Geschenketradition ist besonders für die Kinder ein großes Ereignis. Sie warten eifrig auf die Ankunft der Drei Weisen, die durchs Fenster in jedes Haus kommen und dort in nur einer Nacht alle Geschenke verteilen. Doch nicht nur Kinder haben ihren Spaß an diesem Tag, auch Erwachsene lassen sich nur zu gerne von der kindlichen Fröhlichkeit anstecken während sie die Vorbereitungen für den großen Tag am 6. Januar treffen. Die Vorfreude mit den Kindern zu genießen ist ein ganz besonders rührendes Erlebnis. Diese Weihnachtstradition verzaubert den Tag der Kleinen mit einer ganz besonderen Magie.
Zuerst müssen die Kinder einen Brief an die Heiligen Drei Könige schreiben und ihnen mitteilen, welche Geschenke sie mitbringen sollen. Danach kommt einer der aufregenden Augenblicke: den Brief zu übergeben. Sie können den Brief entweder persönlich den Drei Weisen überreichen, wenn diese offiziell am 5. Januar in Spanien ankommen, oder schon im Vorfeld einige Tage zuvor den Abgesandten und königlichen Postboten übergeben, die im Stadtzentrum von allen spanischen Städten anzutreffen sind. Die Kinder werden dabei gefragt, ob sie in der Schule und zu Hause auch schön artig waren, denn unartige Kinder bekommen schwarze Kohle statt Geschenke. Allerdings ist auch die Kohle in Wahrheit eine süße Strafe, da sie heutzutage aus Zucker besteht.
Die Feierlichkeiten beginnen offiziell einen Tag vor der Anbetung der Könige. Am 5. Januar findet im ganzen Land ein Dreikönigsumzug statt, bei dem die Ankunft der Heiligen Drei Könige nachgestellt wird. Umgeben von Tänzern, Musikern und Puppenspielern reiten die Könige auf Kamelen oder auf kunstvoll gestalteten Wagen ein und werfen den Kindern Bonbons und Süßigkeiten zu. Dieses Spektakel wird live im spanischen Fernsehen übertragen.
Jede Stadt und jeder größere Ort veranstaltet solch einen Umzug, einer der größten findet in Madrid statt und zieht bis zu 100.000 Menschen an.
Später am Abend des 5. Januar stellen die Kinder ihre Schuhe an einer für die Könige gut sichtbaren Stelle auf und daneben auch einen Teller mit Essen oder Süßigkeiten für die Könige. Sogar für die Kamele wird auch entweder etwas getrocknetes Heu oder Milch und Brot bereitgestellt. Am nächsten Morgen können sich die Kinder dann erfreut davon überzeugen dass die Heiligen Drei Könige das Essen gekostet oder sogar vollständig aufgegessen haben. Und natürlich das Wichtigste- neben den bereitgestellten Schuhen haben die Könige Geschenke abgestellt, die nur darauf warten, sofort ausgepackt zu werden.
Eine weitere wichtige Tradition nach dem Geschenke auspacken ist das Frühstück mit dem Roscón de Reyes, ein köstlicher runder Kuchen mit kandierten Früchten. Die Früchte symbolisieren die kostbaren Juwelen an der Kleidung der Weisen aus dem Morgenland. Im Inneren des Kuchens befinden sich zwei Plastikfigürchen: ein König und eine Ackerbohne. Wer in seinem Stück Kuchen den König entdeckt, ist der König (oder die Königin) des Banketts und wird auch während des ganzen kommenden Jahrs viel Glück haben. Und wer die Ackerbohne bekommt, muss für den nächsten Roscón bezahlen.
Für diejenigen die bei ‚El Gordo’, der am 22. Dezember in Spanien gezogenen Weihnachtslotterie, nichts gewonnen haben, gibt es jetzt noch einmal eine zweite Chance bei ‚El Niño’, einer Lotterie am 6. Januar, bei der ganze 700 Millionen Euro verlost werden!
Während in anderen Ländern die Weihnachtsdekoration schon längst weggepackt wurde und der normale Arbeitsalltag wieder begonnen hat, dauert in Spanien die weihnachtliche Feiertagsstimmung bis zum 6. Januar an.
Obwohl in den letzten Jahren auch öfters schon der Weihnachtsmann gesichtet wurde, ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige historisch gesehen immer noch die wichtigste Weihnachtstradition in Spanien.