Das Wetter auf dem Jakobsweg

Da dieser Artikel umfangreich ist, haben wir ein Inhaltsverzeichnis eingefügt, damit du dich leicht orientieren kannst

Inhaltsverzeichnis

Einführung
So nutzt du diesen Klimaleitfaden
Unsere Erfahrungen mit dem Wetter in Nordspanien
Camino Francés
Camino Portugués
Portugiesischer Küstenweg
Camino del Norte
Camino Primitivo
Camino Inglés
Camino nach Finisterre und Muxía
Allgemeine Empfehlungen
Fazit

1. Einführung

Die Planung deines Jakobswegs unter Berücksichtigung des Klimas ist entscheidend, um das Erlebnis in vollen Zügen genießen zu können. Das Wetter variiert je nach Jahreszeit und gewählter Route – im Juli über die kastilische Hochebene zu wandern ist etwas ganz anderes als im Oktober entlang der galicischen Küste zu gehen.
In diesem Leitfaden findest du ausführliche Informationen zum Klima auf den wichtigsten Jakobsweg-Routen. Wir stellen jede Route mit ihren klimatischen Besonderheiten nach Jahreszeit vor und geben praktische Tipps, die dir helfen, den besten Zeitpunkt zum Wandern oder Radfahren zu wählen. Am Ende jeder Route findest du eine Tabelle mit ungefähren Temperatur- und Niederschlagswerten nach Stadt – hilfreich bei der Reiseplanung.

Auch wenn diese Informationen als allgemeine Orientierung dienen, solltest du bedenken, dass das Wetter im Norden Spaniens unberechenbar sein kann. Wenn du den Camino gehst, empfiehlt es sich, ein paar Tage vor der Abreise den Wetterbericht zu prüfen, um dein Gepäck und deine Planung an die tatsächlichen Bedingungen anzupassen.

2. Wie du diesen Klimaleitfaden nutzt

Dieser Leitfaden soll dir helfen, deinen Jakobsweg entsprechend der gewünschten Erfahrung zu planen. Hier einige wichtige Empfehlungen:

Plane deine Reise nach deinen Vorlieben: Magst du lange Tage, milde Temperaturen oder möchtest du Menschenmassen vermeiden? Dann wähle die Jahreszeit, die am besten zu dir passt.

Prüfe immer den Wetterbericht vor der Abreise, besonders in regenreichen oder bergigen Regionen.

Passe dein Gepäck an das erwartete Wetter an.

Nutze diesen Leitfaden als allgemeine Orientierung und kombiniere ihn mit deinen Interessen, deiner Verfügbarkeit und dem gewünschten Reiseerlebnis.

3. Unsere Erfahrungen mit dem Wetter in Nordspanien

Wir sind zwar keine Meteorologen, aber wir leben und arbeiten seit vielen Jahren in Nordspanien, und mehrere Mitglieder unseres Teams stammen aus der Region. Wetterstatistiken (weiter unten im Beitrag) können einen allgemeinen Eindruck vermitteln, spiegeln aber nicht immer die tatsächlichen Bedingungen wider, die man beim Gehen auf dem Jakobsweg erlebt. Deshalb möchten wir hier einige persönliche Beobachtungen und praktische Tipps teilen, die auf unseren eigenen Erfahrungen entlang der verschiedenen Routen basieren.

Camino Francés: Pyrenäen und Hochebene

Diese Route beginnt mit der Überquerung der Pyrenäen – ein Hochgebirge mit sehr wechselhaftem Wetter. Von November bis April ist der Lepoeder-Pass häufig schneebedeckt und kann zeitweise unpassierbar sein. Selbst im Frühling oder Sommer kann es zu Schneeresten oder dichtem Nebel kommen, weshalb gute Vorbereitung unerlässlich ist.

Nach Logroño führt der Weg über die kastilische Hochebene mit Städten wie Burgos und León, beide auf rund 900 m Höhe. Das Klima ist hier trocken, mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Die Morgenstunden sind meist kühl, während es mittags sehr heiß werden kann.
Im Sommer empfiehlt es sich, früh zu starten, da die Hitze ab dem Mittag deutlich zunimmt. Die Nächte sind selten heiß, aber die Tageshöchstwerte können sehr hoch sein. Aufgrund der trockenen Luft fühlt sich die Hitze anders an als in feuchteren Küstenregionen.
Im Sommer wirkt die Hochebene oft gelb und trocken, während der September und Oktober angenehmeres Wanderwetter bieten. Im Winter kann es schneien, allerdings meist nur in geringem Ausmaß.

Galicien: grün, feucht und wechselhaft

Galicien ist das ganze Jahr über grün, was den regelmäßigen Regenfällen zu verdanken ist – oft in Form von feinem Nieselregen. Dennoch gibt es auch viele sonnige Tage, und der Kontrast zwischen Regen und Sonne verstärkt die Schönheit der Landschaft.
Die Temperaturunterschiede zwischen Morgen und Mittag sind in der Regel gering, was die Tagesplanung erleichtert. Eine Regenjacke sollte immer im Rucksack sein, denn das Wetter kann sich schnell ändern.

An der Küste gibt es einige Mikroklimata, die bei den Spaniern sehr beliebt sind – vor allem als Rückzugsort vor der brütenden Hitze im Süden. Viele Pilger entscheiden sich nach der Ankunft in Santiago für ein paar entspannte Tage an der galicischen Küste, um Ruhe und Atmosphäre zu genießen.

Camino del Norte: Balance zwischen Küste und Gebirge

Diese Route verläuft entlang der kantabrischen Küste, wo das Klima mild und feucht ist. Die Höhenlage ist niedrig, und die üppige Vegetation – mit Zitrusbäumen, Palmen und Eukalyptus – zeigt, dass extreme Temperaturen hier selten sind. Schnee an der Küste ist praktisch ausgeschlossen.

Nur wenige Kilometer landeinwärts ragen jedoch Berge auf, was zu plötzlichen Wetterumschwüngen führen kann. An einem einzigen Tag kann man von Sonne in dichten Nebel oder von Wärme in kühlen Wind wechseln. Diese Schwankungen entstehen durch sogenannte „Wettertunnel“: Wer z. B. von der sonnigen, trockenen Hochebene Kastiliens durch einen Tunnel ins Baskenland, nach Kantabrien oder Asturien fährt, findet sich oft in einer völlig anderen Wetterwelt wieder – von trocken zu feucht, von blauem Himmel zu Wolken, von Hitze zu frischer Luft.

Dieser Kontrast wird humorvoll im spanischen Film Ocho apellidos vascos („Acht Namen für die Liebe“) gezeigt, in dem ein junger Mann aus dem heißen Sevilla zum ersten Mal das nordspanische Klima erlebt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Wetter in Nordspanien ist ebenso vielfältig wie die Landschaft. Jede Region hat ihre Eigenheiten, und das Wichtigste ist, auf alles vorbereitet zu sein: Kleidung im Zwiebellook, Regenbekleidung und Flexibilität bei der Planung.
Mit der richtigen Ausrüstung kann sogar der Regen Teil des Charmes des Caminos sein.

Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die einzelnen Routen.

3. CAMINO FRANCÉS

Der Camino Francés, der beliebteste Weg nach Santiago, durchquert eine Vielzahl von Landschaften und Klimazonen. Von den Pyrenäen bis nach Galicien erlebst du sehr unterschiedliche Wetterbedingungen: Die kastilische Hochebene kann im Sommer extrem heiß sein, während Galicien ein kühleres und feuchteres Klima bietet.

Die Tabelle zeigt ungefähre Durchschnittstemperaturen (Minimum – Maximum in ºC), geschätzte monatliche Niederschlagsmengen (in mm) und die Anzahl der Regentage pro Monat (in Klammern).

Klicke hier, um das aktuelle Wetter zu sehen.

Was dich in den Jahreszeiten erwartet

Frühling: Blühende Natur, mildes Klima, mögliche Regenschauer.

Sommer: Große Hitze im Landesinneren, ideal bei Vorliebe für trockenes Wetter. Starte jede Etappe früh.

Herbst: Weniger Pilger und angenehme Temperaturen. Mehr Regen in Galicien.

Winter: Kälte auf der Meseta, viel Regen in Galicien. Nur für erfahrene Pilger empfohlen.

4. CAMINO PORTUGUÉS

Der Camino Portugués ab Porto führt durch Nordportugal und Galicien – zwei Regionen mit atlantischem Klima: angenehme Temperaturen, moderate Luftfeuchtigkeit und grüne Landschaften. Diese Route bietet eine ruhige Atmosphäre, charmante Orte und ideale Wanderbedingungen über weite Teile des Jahres. Es kann gelegentlich regnen, besonders in Galicien, was aber zur Frische der Umgebung beiträgt. Ideal für alle, die eine ausgewogene Kombination aus Natur, Kultur und Komfort suchen.

Ideal, wenn du gemäßigte Temperaturen und grüne Landschaften bevorzugst.

Die Tabelle zeigt ungefähre Durchschnittstemperaturen (Minimum – Maximum in ºC), geschätzte monatliche Niederschläge (in mm) und Anzahl der Regentage pro Monat (in Klammern).

Klicke hier, um das aktuelle Wetter zu sehen.

Was dich in den Jahreszeiten erwartet

Frühling: Angenehme Temperaturen und grüne Felder. Häufige Niederschläge.

Sommer: Lange Tage, mäßige Hitze, wenige Regentage.

Herbst: Sehr gute Zeit zum Wandern. Der Regen beginnt.

Winter: Häufiger Regen und Feuchtigkeit. Milde Temperaturen.

5. CAMINO PORTUGUÉS ENTLANG DER KÜSTE

Diese landschaftlich reizvolle Route verläuft entlang der Atlantikküste von Porto nach Santiago und führt durch charmante Fischerdörfer wie Viana do Castelo und A Guarda. Das ozeanische Klima sorgt das ganze Jahr über für milde Temperaturen, allerdings auch für mehr Wind und Meeresfeuchtigkeit.

Die folgende Tabelle zeigt ungefähre Durchschnittstemperaturen (Minimum–Maximum in °C), geschätzte monatliche Niederschlagsmengen (in mm) und die Anzahl der Regentage pro Monat (in Klammern).

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Was dich in den Jahreszeiten erwartet

Frühling: Ideal zum Wandern bei milden Temperaturen. Regenjacke mitnehmen.

Sommer: Gemäßigtes Klima dank des Meeres. Perfekt, um große Hitze zu vermeiden.

Herbst: Goldene Landschaften und mildes Klima. Der Regen beginnt.

Winter: Sehr feucht mit vielen Regentagen. Gute Ausrüstung erforderlich.

6. CAMINO DEL NORTE

Der Camino del Norte verläuft entlang der Kantabrischen Küste von Irún bis nach Galicien und durchquert das Baskenland, Kantabrien und Asturien. Diese Route ist ideal für Liebhaber von Meer, Bergen und Gastronomie, erfordert jedoch eine besondere Beachtung des typischen atlantischen Klimas: wechselhaft, feucht und ganzjährig kühl.

Die Tabelle zeigt ungefähre Durchschnittstemperaturen (Minimum–Maximum in °C), geschätzte monatliche Niederschlagsmengen (in mm) und Regentage pro Monat (in Klammern).

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Was dich in den Jahreszeiten erwartet

Frühling: Angenehmes Klima und weniger Pilger. Es kann regnen.

Sommer: Milde und stabile Temperaturen. Ideal zum Baden im Meer.

Herbst: Wunderschöne Farben, weiterhin mild. Mehr Regen.

Winter: Viel Regen und Feuchtigkeit. Nur für gut vorbereitete Pilger.

7. CAMINO PRIMITIVO

Der Camino Primitivo, der älteste Weg nach Santiago, ist geprägt von einem bergigen und anspruchsvollen Verlauf. Er führt durch abgelegene Regionen Asturiens und Galiciens, mit ozeanischem Klima, das milde Temperaturen mit häufigen Niederschlägen kombiniert – besonders außerhalb des Sommers. Eine Route für alle, die Authentizität, Natur und körperliche Herausforderung suchen.

Die Tabelle zeigt ungefähre Durchschnittstemperaturen (Minimum–Maximum in °C), geschätzte monatliche Niederschlagsmengen (in mm) und Regentage pro Monat (in Klammern).

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Was dich in den Jahreszeiten erwartet

Frühling: Grün, wunderschön, aber regnerisch. Gute Kondition erforderlich.

Sommer: Stabileres Wetter, lange Tage. Ideal zum Genießen der Landschaft.

Herbst: Sehr schön, aber mit häufigem Regen.

Winter: Hartes Klima mit Nebel, Schnee und Regen. Nur für erfahrene Pilger.

8. CAMINO INGLÉS

Von Ferrol oder A Coruña aus bietet der Camino Inglés eine kurze, aber intensive Pilgererfahrung – vollständig eingebettet in die galicische Landschaft. Mit einem konstant atlantischen Klima ist diese Route das ganze Jahr über grün, feucht und frisch – ideal für alle, die wenig Zeit haben und Menschenmassen meiden möchten.

Die Tabelle zeigt ungefähre Durchschnittstemperaturen (Minimum–Maximum in °C), geschätzte monatliche Niederschlagsmengen (in mm) und Regentage pro Monat (in Klammern).

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Was dich in den Jahreszeiten erwartet

Frühling: Perfekt dank frischer Luft und natürlicher Schönheit.

Sommer: Mild und ruhig. Sehr empfehlenswert.

Herbst: Gutes Wetter und weniger Pilger. Mehr Regen.

Winter: Sehr regnerisch. Gute Vorbereitung und Ausrüstung notwendig.

9. CAMINO NACH FINISTERRE

Der Weg nach Finisterre und Muxía ist eine natürliche Verlängerung des Jakobswegs. Er führt Pilger von Santiago an die galicische Atlantikküste – zum legendären Kap Finisterre oder zum mystischen Muxía. Dieser Abschnitt ist besonders: eine Reise vom feuchten galicischen Inland zur Kraft des Ozeans.

Die Strecke führt durch ländliche Gegenden, sanfte Hügel und traditionelle Dörfer und endet in spektakulären Küstenlandschaften. Regen, Nebel und Wind gehören zum Charakter des Weges – besonders außerhalb des Sommers.

Die Tabelle zeigt ungefähre Durchschnittstemperaturen (Minimum–Maximum in °C), geschätzte monatliche Niederschlagsmengen (in mm) und Regentage pro Monat (in Klammern).

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Was dich in den Jahreszeiten erwartet

Frühling: Hervorragende Zeit wegen der natürlichen Schönheit.

Sommer: Die beste Jahreszeit: mildes Klima und Küstenblicke.

Herbst: Goldene Landschaften, mehr Regen.

Winter: Sehr regnerisch mit Wind und Nebel. Nur für erfahrene Pilger.

10. Allgemeine Empfehlungen nach Jahreszeit

Jahreszeit	Empfohlene Routen	Bemerkungen
Frühling	Alle Route	Achte auf möglichen Schneefall zwischen Saint-Jean-Pied-de-Port und Roncesvalles – ggf. Umgehung über Valcarlos nötig. Der Camino Primitivo kann zu Beginn des Frühlings schwierig sein wegen Regen.
Sommer	Alle Route	Vermeide das kastilische Hochplateau (Burgos–León) in den heißesten Stunden. Früh starten. Küstenrouten bieten mildere Temperaturen.
Herbst	Alle Route	Mehr Regen, besonders in Galicien und im Norden. Ideal für alle, die weniger Trubel suchen.
Winter	Camino Portugués Camino Inglés Camino Francés (tiefere Abschnitte)	Gute Ausrüstung ist unerlässlich.

12. Fazit

Jede Jakobsweg-Route hat ihren eigenen Charakter, ihr eigenes Klima und Tempo.
Bist du noch unsicher, welche Route am besten zu dir passt? Dann lies unseren Artikel: Welchen Jakobsweg soll ich wählen?

Du weißt schon, welchen Jakobsweg du gehen möchtest? Dann empfehlen wir dir auch unseren Artikel über die beste Reisezeit für den Jakobsweg, mit konkreten Tipps je nach Route und Jahreszeit.

Und wenn du deinen Weg schon gefunden hast und weißt, wann du ihn gehen willst, aber jemanden suchst, der dir bei der Organisation hilft — und warum nicht, ihn ganz individuell anpasst — dann sind wir für dich da.

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Wetterquellen: Klimadaten von www.yr.no und offiziellen Quellen.
Dieser Artikel wird regelmäßig mit neuen Routen und Tipps aktualisiert.
Mehr Infos zur Reisevorbereitung findest du in unseren weiteren Camino-Guides.